Dogscooter – welcher? und wieso?
Dogscooter – das klingt nach Spaß, Freiheit und einer tollen Auslastung für Mensch und Hund. Doch wer sich ernsthaft mit dem Zughundesport beschäftigt, merkt schnell: Nicht jeder Scooter, der sich Dogscooter nennt, ist auch dafür gemacht. Im Gegenteil: Viele Modelle, die online oder im Fahrradladen um die Ecke als geeignete Scootervarianten für das Ziehen durch Hunde angepriesen werden, sind im besten Fall ungeeignet – im schlimmsten Fall sogar gefährlich.
Der Markt ist voll – aber wovon eigentlich?
Das Internet bietet eine Vielzahl an Modellen: Von günstigen Einstiegsrollern über faltbare Cityscooter bis hin zu ausgewiesenen Dogscootern. Oft sogar mit Testsiegeln wie „sehr gut“ oder „Kauftipp“. Aber wer diese vermeintlich objektiven Testberichte näher betrachtet, stellt schnell fest: Die Bewertungskriterien stammen selten aus dem echten Zughundesport. Stattdessen werden Aspekte wie Gewicht, Packmaß oder Citytauglichkeit und natürlich Preis beurteilt – nicht jedoch Sicherheit, Stabilität oder Bremsverhalten unter Zuglast.
Dabei ist klar: Wer mit einem mittelkräftigen Hund oder gar mit einem Husky oder Hound unterwegs ist, braucht ein Scooter-Gefährt, das dafür gemacht ist – in jeder Hinsicht.
Was macht einen echten Dogscooter aus?
Ein Dogscooter ist nicht einfach ein Roller mit größerem Rad – es ist ein speziell aufgebautes Sportgerät, das für die extremen Anforderungen des Zughundesports konzipiert ist. Und das betrifft jedes einzelne Bauteil. Hier ein Überblick über die entscheidenden Komponenten:
1. Rahmen: stabil statt leichtgewichtig
Ein robuster Rahmen ist das Rückgrat eines jeden Dogscooters. Er muss hohe Kräfte aufnehmen (Zugkraft des Hundes, Fahrergewicht, dynamische Last im Gelände) genau wie ein Mountainbike. Während die Stabilität eines Fahrradrahmens aus der Form des Diamantrahmens (Raute oder zwei aneinanderliegende Dreiecke) resultiert, fehlt bei einem Scooterrahmen das Oberrohr. Um trotzdem stabil genug zu sein, muss auf mehr Material und eine entsprechende Konstruktion zurückgegriffen werden. Leichtbauweise und faltbare Aluminiumkonstruktionen mögen im Stadtverkehr nützlich sein – im Zughundesport sind sie fehl am Platz.
Wichtig: Ein geeigneter Rahmen besteht idealerweise aus hochwertigem Stahl oder Aluminium mit verstärkter Konstruktion. Die Rahmenform am Übergang zum Trittbrett muss so sein, dass Du nicht hängenbleiben kannst – wie der Rahmen von Kickbike.
2. Gabel: Starrgabel oder Federgabel mit 120 – 140 mm Federweg
Eine (wenn nicht DIE) der größten Innovationen im MTB-Sport war die Erfindung der Federgabel. Trotzdem setzen im Zughundesport immer noch viele Fahrer auf Starrgabeln. Das Argument ist einfach das geringere Gewicht gegenüber einer Federgabel. Eine Federgabel hingegen punktet mit deutlich mehr Fahrkomfort und Traktion – ein eindeutiges Plus vor allem beim Bremsen. Viele günstige Modelle, sowohl Starrgabeln als auch Federgabeln, sind hier überfordert, wenn ein 25–30 kg Hund mit voller Kraft über den Trail geht.
Empfehlung: Federgabeln bringen Komfort und Traktion, sind allerdings schwerer und müssen ab und an gewartet werden. Damit die Gabel beim Pedalen nicht wippt, sollte sie über eine Lockoutfunktion verfügen. Starrgabeln sind leichter, wartungsarm, aber je nach Marke auch preislich nicht günstiger als eine Federgabel. Einen gewissen Komfort kann man mit einem breiten Reifen erzielen. Allerdings muss er in die Gabel passen. Welcher „Gabeltyp“ bist Du?
3. Bremsen: Scheibenbremsen – hydraulisch oder mechanisch, aber stark
Felgenbremsen haben im Zughundesport nichts verloren. Sie verschmutzen schnell, verlieren Bremskraft bei Nässe und sind nicht für die hohen Geschwindigkeiten und Massen geeignet. Eine gute Scheibenbremse (idealerweise hydraulisch) vorne und hinten ist das Bremsmittel der Wahl.
Tipp: Von welcher Marke Du Fan bist, ist relativ egal. Achte aber auf geringe Bedienkräfte der Bremse bei gleichzeitig hoher Bremskraft. Deine Finger werden es dir danken, vor allem bei Nässe und Kälte. Am Beispiel von Shimano bieten dir das die gruppenbezogenen Bremsen ab Deore aufwärts, also Deore, SLX, XT usw.
4. Laufräder: mindestens 26 Zoll vorne – besser größer
Viele vermeintliche Dogscooter kommen mit viel zu kleinen Rädern. Diese sorgen nicht nur für ein nervöses Fahrverhalten, sondern verlieren auf unebenem Untergrund schnell an Kontrolle. Ein Vorderrad mit 26 Zoll oder größer ist Standard bei echten Zughundesport-Scootern. Hinten darf es auch etwas kleiner sein: 20 Zoll sind für die gemütliche Gangart noch in Ordnung. Aber wenn es schneller wird, hat ein großes 26 Zoll Hinterrad nur Vorteile. Durch die größere Aufstandsfläche werden Bremskräfte besser übertragen und in Kurven hast Du wesentlich mehr Grip.
5. Reifen: mit Profil und Grip
Glatt, schmal und wenig Profil? Das ist was für die City. Im Gelände – wo Dogscooter meist gefahren werden – braucht es griffige, breite Reifen mit All-Terrain-Profil. Ob Du Fan irgendeiner Reifenmarke bist, spielt keine Rolle. Aber probiere gerne unterschiedliche Reifen durch. Die Unterschiede sind enorm. Im Training kannst Du Reifen mit stärkeren Profilblöcken, mehr Pannenschutz und etwas mehr Gewicht fahren und für ein Rennen auf leichtere und leichter rollende Reifen wechseln. Oder Du investierst gleich in einen zweiten Laufradsatz und bist für alle Fälle gerüstet.
Profitipp: Reifenhersteller wie Maxxis, Schwalbe, Continental oder Vittoria bieten eine breite Range unterschiedlicher MTB-Reifen. Die Beschreibungen auf den Herstellerseiten geben einen guten Überblick über den Einsatzbereich. Zusätzlich findest Du im Netz brauchbare Testberichte, unter anderem auch mit Angaben zum Rollwiderstand einzelner Reifen.
6. Trittbrett: tief oder hoch
Manche Dogscooter haben ein tief liegendes und waagerechtes Trittbrett – prinzipiell ideal für Speedstrecken und kleinere Fahrer. Das Befahren von Trails mit Wurzelteppichen und Steinen ist damit nicht möglich. Du wirst aufsitzen und es kann dich aushebeln. Gefährlich wird es, wenn das Trittbrett offen ist und nur Querstreben eingeschweißt sind. Ein Hängenbleiben an Steinen oder Einfädeln von Ästen, die auf dem Boden liegen, ist vorprogrammiert. Wenn Du Hometrails problemlos fahren möchtest, braucht das Trittbrett eine bestimmte Höhe und liegt auch nicht mehr waagerecht. Du erreichst die Höhe durch eine entsprechende Auswahl von Gabel und Laufrad.
Tech: Das Trittbrett der Kickbike Dogscooter ist von unten komplett geschlossen.
Die Wahrheit über vermeintliche Testsieger
Ein Dogscooter-Test, der ein Modell mit kleinen Rädern, Felgenbremsen und schmalen Reifen als „Testsieger“ kürt, mag für den Hobbynutzer auf der Promenade Sinn ergeben – im Zughundesport jedoch ist das jedoch nicht zu gebrauchen. Denn hier geht es nicht um ein bisschen Gassi mit Stil, sondern um Sport. Mit Tempo. Mit Zugkraft. Und mit der Verantwortung für die Gesundheit von Mensch und Hund.
Diese vermeintlichen Tests sind oft rein aus Konsumentensicht geschrieben – nicht von aktiven Zughundesportlern. Das Ergebnis: Verunsicherte Käufer, die mit einem ungeeigneten Produkt unterwegs sind.
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Individuelle Builds: abgestimmt auf deine Anforderungen – ob für sportliches Training, Touren mit dem Husky oder Rennen mit Hounds
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Top-Komponenten: Scheibenbremsen, Reifen, Gabeln und durchdachte Details wie ein auf dich angepasstes, stimmiges Cockpit
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Service & Beratung: Ich fahre selbst aktiv, teste regelmäßig im Gelände und weiß, worauf es ankommt
Fazit: Ein Dogscooter ist kein Spielzeug
Wer ernsthaft Zughundesport betreiben möchte – mit einem Husky, einem Hound oder auch nur einem mittelgroßen, kräftigen Hund – braucht ein Scooter-Modell, das für diese Aufgabe gemacht wurde. Alles andere erfüllt schnell deine Erwartungen nicht, sorgt für Frust und ist unter Umständen sogar gefährlich.
Deshalb – Augen auf beim Dogscooter-Kauf – und wer unsicher ist, fragt besser jemanden, der sich damit auskennt. Gerne auch mich!