Zughundesport trifft Mountainbike – Teil Zwei
Wie versprochen kommt hier Teil zwei meiner Miniserie „Zughundesport trifft Mountainbike“.
Heute beantworte ich die Frage:
Mit welchem Mountainbike rocke ich meine Hometrails, flitze mit meinen Hounds durchs Gelände – und warum genau dieses Bike?
Vorweg: Das gleiche Bike habe ich bisher auf keiner Zughundesport-Veranstaltung gesehen. Genau genommen nicht einmal ein Bike dieser Marke. Und es ist – Tatata – ein RAAW, genauer gesagt das Trailbike Jibb mit 150 mm Federgabel vorne und 135 mm Federweg am Heck.
Warum das RAAW Jibb?
Obwohl ich begeisterter Fahrradfahrer bin, hatte und habe ich immer nur ein einziges Fahrrad im Stall.
In meiner Jugend war das ein Rennrad. Aber sobald die ersten Mountainbikes auftauchten, war klar: Ab jetzt nur noch MTBs. Und ehrlich – ich kann ja keine zwei Bikes gleichzeitig fahren.
Das RAAW Jibb ist für mich deshalb das perfekte „Do-It-All“-Bike.
Weil ich beim Bikejöring meine Hounds gut unter Kontrolle haben möchte, habe ich besonders auf Reifen, Felgen und Bremsen geachtet. Schließlich geht es am Nordrand der Schwäbischen Alb ordentlich steil bergauf – und was man rauffährt, muss auch sicher wieder runter! Getoastete Bremsscheiben lassen grüßen!
Natürlich bringt mein Aufbau ein ordentliches Kampfgewicht auf die Waage: ca. 17,5 kg.
Aber: Auch andere vergleichbare Trailbikes wiegen zwischen 15 und 17 kg. Und wenn man ehrlich ist, sollte ein Trailbike ja nicht nur durch den Federweg definiert werden.
Für mich bedeutet Trailbiken:
Ein Bike, mit dem ich (fast) jeden Trail fahren kann – im Mittelgebirge, in den Alpen, mit einem oder zwei starken Hunden – und das alles, ohne dass ständig irgendetwas kaputtgeht.
Warum keine Fahrrad von der Stange?
Weil SLEDWORK eine Manufaktur ist, schlägt mein Herz auch bei der Wahl meines Bikes für kleinere Hersteller – und das aus vielen guten Gründen.
Ein Bike eines großen Versenders (die üblichen Verdächtigen…) kam deshalb für mich nicht in Frage.
Kennt ihr eigentlich noch andere Fahrrad- oder Mountainbike-Manufakturen?
Einen richtig schönen Überblick findet ihr auf dem YouTube-Kanal von „The Trail Nomad“:
In der Serie „Germany’s Finest“ werden viele spannende Hersteller vorgestellt, auch der Schweizer Hersteller ARC8.
Wenn ihr Lust auf mehr habt:
Sucht mal auf YouTube nach „Bespoked“ oder „Craft Bike Days“ – da entdeckt ihr echte Schmuckstücke.
Oder kennt ihr vielleicht Privateer und Starling aus UK?
Fans von Stahlrahmen aufgepasst: „Steel is real!“ – dann wären Starling (UK) oder Reeb (USA) sicher spannend für euch.
Mein Aufbau
An meinem Jibb werkeln:
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Federgabel: RockShox Lyrik
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Dämpfer: Formula Mod Coil (650 lbs Feder)
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Antrieb: Komplett Shimano XT 1×12
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Bremsen: Saint, vorne und hinten
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Pedale: XT Enduro Klickpedale
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Sattelstütze: Kind Shock Dropperpost (aktuell 170 mm, geplant 200 mm)
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Laufräder: Hope Fortus 30
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Reifen: Maxxis Shorty vorne, Maxxis Dissector hinten
Natürlich habe ich mein Jibb komplett selbst aufgebaut!
Gewicht sparen – wo wäre das möglich?
Natürlich könnte ich das Gesamtgewicht meines Jibb etwas reduzieren.
Potenzial gäbe es zum Beispiel bei den Laufrädern: Leichtere Carbon-Laufräder wären eine Option, allerdings sind diese sündhaft teuer. Auch ein Verzicht auf die Dropperpost zugunsten einer leichten festen Sattelstütze würde Gewicht sparen – allerdings auf Kosten der Trail-Performance, was für mich nicht infrage kommt.
Im Bereich der Bremsanlage könnte ich hinten eine Zweikolbenbremse mit kleinerer Bremsscheibe verwenden. Allerdings ginge das spürbar zu Lasten der Bremsleistung – und genau die will ich beim Bikejöring und auf anspruchsvollen Abfahrten nicht missen.
Eine weitere Möglichkeit wäre der Wechsel vom Coil-Dämpfer zu einem Luftdämpfer. Damit ließen sich ein paar hundert Gramm sparen, allerdings würde sich dadurch das Ansprechverhalten und die Charakteristik der Hinterbaufederung deutlich verändern – in Richtung progressiver und weniger sensibel, was mir persönlich nicht so gut gefällt.
Auch bei den Reifen gäbe es Einsparpotenzial: Leichtere Modelle würden das Gewicht reduzieren, allerdings auf Kosten der Trail-Performance und Pannensicherheit. Gerade auf meinen Hometrails und im Zughundesport setze ich lieber auf robuste, zuverlässige Reifen.
Unterm Strich: Klar, ein leichteres Bike wäre möglich – aber nicht ohne spürbare Einbußen bei Fahrperformance, Haltbarkeit und Sicherheit. Und genau diese Aspekte sind mir wichtiger als ein paar gesparte Gramm.
Und wie fährt sich das Ganze?
Berghoch wäre ein leichteres Bike natürlich nett – aber durch die moderne Geometrie des Jibb mit steilem Sitzwinkel und flachem Lenkwinkel klettert es überraschend gut.
Und bergab?
Da setzt nicht das Bike die Grenzen – sondern der eigene Kopf.
Auf Zughundeveranstaltungen habe ich bisher noch kein RAAW Jibb gesehen – aber genau das finde ich spannend!
Vielleicht gewinnt man mit einem 17,5-kg-Bike keinen Blumentopf?
Aber mit gutem Eigentraining und einem schnellen Hund – warum eigentlich nicht?
Auf meinen Hometrails läuft es sowieso anders:
Egal ob alleine oder mit Hound-Power – mir geht es nicht um die schnellste Zeit, sondern um die beste Zeit.
Dazu aber mehr in einem eigenen Blogbeitrag. 😉
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