Dogscooter – Alles was ihr über Laufräder und Federgabeln wissen müsst!

Es war so Mitte/Ende der 90er Jahre, da sah man den Titus mit ein oder auch zwei seiner Grönlandhunde und einem Dogscooter mit zwei großen 26 Zoll Laufrädern (von „Blauwerk“ – es gibt sie heute leider nicht mehr) über die Schwäbische Alb huschen.

Manch einer, der mich so gesehen hat, schüttelte nur verwundert den Kopf. Andere dachten vielleicht: „Der arme Mann! Kann sich nicht mal ein Mofa oder wenigstens ein Fahrrad leisten“… Heute sind Scooter oder besser gesagt Dogscooter als eigenständige Wettkampfklasse mit einem oder zwei Hunden aus unserem Sport nicht mehr wegzudenken. Dogscooting erfordert nicht nur eine gute Kondition und Koordination bei der Tritttechnik, sondern macht vor allen Dingen eines: verdammt viel Spaß!

Was aber macht eigentlich einen „richtigen“ Dogscooter aus?

Ein Scooter ist dann als Dogscooter einsetzbar, wenn

  • Seine Rahmenform auf den Einsatzzweck ausgerichtet ist.
  • Er stabil genug ist.
  • Die Komponenten dem Einsatzzweck wenigstens im Ansatz entsprechen.

Wenn man in den einschlägigen Foren mitliest, dann tauchen vor allem von Einsteigern in den Sport bestimmte Fragen im Zusammenhang mit Dogscootern regelmäßig immer wieder auf.

Dabei geht es häufig um die Größen der Laufräder und zum anderen um die Frage, ob man mit oder ohne Federgabel besser (und schneller?) fährt. Diese beiden Punkte schauen wir uns in unserem Blogbeitrag einmal genauer an.

Die richtige Laufradgröße für deinen Dogscooter

Bei den Laufrädern ist es eigentlich wie bei allem: Es gibt Vor- und Nachteile!

Als Mindestgröße für die Laufräder gehen wir von 26 Zoll für das Vorderrad und 20 Zoll für das Hinterrad aus. Scooter mit kleineren Laufrädern scheiden als Dogscooter aus.

Größere Laufräder bieten eine größere Laufruhe und in Kurven gerade am Hinterrad eine größere Kurven- und Bremsstabilität. Durch die größere Aufstandsfläche des Reifens von einem 26“ HR gegenüber dem eines 20“ HR hast du in Kurven mehr Grip und die Bremskraft wird deutlich besser übertragen.

Mit größeren Laufrädern rollst Du leichter über Hindernisse, wenn Du sie einmal beschleunigt hast. Somit es auch nicht weiter verwunderlich, dass inzwischen auch viele Dogscooter mit den dicken Schlappen daherkommen.

Egal ob Kickbike, Doxtor, Traczer, Bula oder Gravity: alle setzen, zumindest bei ihren Topmodellen, auf die gängige Laufradkombi 29 Zoll vorne und 26 Zoll hinten.

Große Laufräder haben aber auch einige Nachteile: Sie sind schwerer und brauchen mehr Energie, um beschleunigt zu werden.
Bei den drei Laufradgrößen 26“, 27,5“ und 29“ ist 27,5“ aber nicht etwa die „goldene Mitte“, sondern sowohl der Abrollumfang als auch das Gewicht steigen bei 29“ deutlich. Die Fahrstabilität ist mit größeren Rädern am höchsten, geht aber von „verspielt“ mehr in Richtung „laufruhig“ und qualitativ minderwertige Laufräder in 29“ oder 27,5“ haben oft eine (zu) geringe Stabilität.

Weil die Laufräder und die dazu gehörenden Reifen (und Gabeln) ja alles Mountainbike-Komponenten sind, liegt ein großer Vorteil in der Verfügbarkeit und Auswahl eben der Reifen und Gabeln. 29“ und 27,5“ haben sich beim MTB mit Abstand durchgesetzt und für 26“ lichtet sich das Angebot im Aftermarket rasant. Viele neue Gabeln oder Reifen gibt es einfach nicht mehr in 26“. Auch Kompletträder als Ersatz oder zweiten Laufradsatz sind zunehmend schlecht zu bekommen.

Fazit zu Laufräder:

Wer sich gerade für einen neuen Dogscooter interessiert, sollte im Hinblick auf die Vielfalt an Reifen, Gabeln und Laufrädern eher zu 29“ bzw. 27,5“/26“ greifen. Gerade für kleinere Hinterräder in 24“ oder 20“ ist die Auswahl doch sehr eingeschränkt.

Wer sich auf Grund seiner geringen Körpergröße mit den ganz großen Rädern unwohl fühlt, kann ja immer noch auf kleinere Modelle ausweichen.

Scooter_Pink

Nur die harten kommen in den Garten…

Als die ersten Federgabeln für Mountainbikes Anfang der neunziger Jahre auf den Markt kamen, war dies ein Meilenstein. Mit Federgabeln und später natürlich Full Suspension Bikes konnte man Grenzen überwinden und niemand wollte sie mehr missen.

Trotzdem fahren viele Zughundesportler ihre Dogscooter (und manchmal auch ihre Bikes) mit einer starren Gabel. Wer starr fährt, für den liegen die Gründe auf der Hand: Eine starre Gabel wiegt nun einfach einmal deutlich weniger als eine Federgabel. Dies dürfte wohl der Hauptgrund sein. Zweitens taucht eine Federgabel beim Pedalen nicht weg, schluckt keine Energie und stört somit auch nicht den Rhythmus beim Scootern. Schließlich sind Federgabeln i.d.R. teurer als Starrgabeln und benötigen in regelmäßigen Abständen einen Service.

Oder doch lieber soft?

Dennoch spricht beim Dogscooting auch vieles für eine Federgabel.

Eine Starrgabel kann im Gelände Stöße durch Unebenheiten auf dem Trail nicht besonders gut kompensieren. Wird der Trail nur ein wenig rauer oder folgen mehrere Stöße kurz hintereinander, kommt eine Starrgabel schnell an ihre Grenze. Eine Federgabel punktet also durch Komfort und Fahrsicherheit, weil sie mehr Kontrolle auf dem Trail bietet.

Höherwertige Federgabeln sind meist über eine Druck- und Zugstufendämpfung einstellbar und lassen sich über den Luftdruck auf das Fahrergewicht abstimmen. Über einen Lockout kann die Federgabel zum mitpedalen verriegelt werden, wenn dies notwendig wird. Ob man starr fährt oder doch lieber mit Federgabel ist eine sehr individuelle Entscheidung und jeder wird für seine Vorliebe gute Gründe anführen.

Am besten ist es, wenn ihr es einfach ausprobiert und dann entscheidet, was euch liegt oder auch nicht.

Wir führen Dogscooter von Doxtor, Kickbike, Morxes und Gravity. Wenn ihr euch für einen Dogscooter oder auch für einen individuellen Aufbau interessiert, dann sprecht uns einfach gerne an!

  • Doxtro F192